Haarwachstum
Wer kennt das nicht? Morgens nach dem Waschen verrät der Blick ins Waschbecken oder dem Boden der Dusche mal wieder, dass einige Haare ausgefallen sind. Der Ärger ist dann vielmals groß. Doch der Haarausfall ist auch bei gesundem Haar und Haut normal. Denn auch dann verliert der Mensch pro Tag bis zu 100 Haare. Dies liegt daran, dass gesunde Haare eine Lebensdauer von zwei bis sechs Jahren haben, danach fallen sie von selbst aus.
In der Wachstumsphase kann das Haar ungefähr einen bis knapp drei Millimeter in einer Woche wachsen. Dabei wächst das Barthaar am schnellsten, während ein Haar an den Augenbrauen nur etwas mehr als ein Millimeter Wachstum schafft. Die Achselhaare wachsen übrigens schneller als die Haare an den Armen und Oberschenkel. Die Wachstumsphase kann bei Männern bis zu vier Jahren und bei Frauen bis zu sechs Jahren dauern. Je länger die Haare in dieser Phase verbleiben, desto länger können sie werden. Die feinen Härchen auf den Fingern verbleiben beispielsweise nur bis zu sechs Monaten in der Wachstumsphase. Nach der Wachstumsphase folgt eine kurze Übergangsphase von zwei bis vier Wochen bis die Ruhephase beginnt. In der zwei- bis viermonatigen Ruhephase wächst das Haar nicht mehr. Je nach Körperpartie kann die Ruhephase auch länger andauern, wie beispielsweise bei den Augenbrauen. Anschließend fällt das Haar aus und macht Platz für ein neues Haar.
Die Haare gehören ähnlich den Nägel und Hautdrüsen zu den Hautanhangsgebilden. Nur an wenigen Hautbereichen wie den Lippen, den Handinnenflächen, Fußsohlen und Brustwarzen finden sich keine Haare. Jedes Haar ist übrigens mit dem Blutkreislauf verbunden und die Haarfollikel bildet die Schnittstelle. Sie entscheidet auch darüber, ob das Haar glatt (runde Form der Follikel) oder lockig (ovale Form der Follikel) wird. An der Stelle einer Haarfollikel können die Haare zehn bis zwölf Mal nachwachsen.
Das Wachstum der Haare wird im Alter an einigen Körperparteien hormonell angeregt. Dies liegt daran, dass der Testosteronspiegel im Alter ansteigt. Dies gilt beispielsweise für die Haare in der Nase, den Ohren oder den Augenbrauen. Gerade diese Haare sind wichtig, schützen sie doch beispielsweise vor Flüssigkeitsverlust (in der Nase) oder vor Schmutz (bei den Augenbrauen).
Interessanterweise haben Menschen mit blonden Haaren mit bis zu 150.000 Haare die meisten Haare auf dem Kopf, Schwarzhaarige bis zu 110.000 Haare, Brünette ca. 100.000 Haare, während Menschen mit roten Haaren nur bis zu 90.000 Haare auf dem Kopf haben.
Quellen:
MedizinInfo: Haarwachstum – DrEd.com: Haarwachstum – SWR: Warum nimmt der Haarwuchs vor allem an Ohren und Nase im Alter zu? – Frank Scheufler: Haare im Fokus der forensischen Analytik – Apotheken-Umschau: Körperbehaarung – Wichtig oder unnötig?